Zum Abschluss der aus Keltensicht recht geglückten Rückrunde trafen sich die grün-schwarzen Vorstädter mit der Mannschaft von Argos am Rande der Per-Albin-Hansson-Siedlung, um die letzten für die beiden Mittelständler doch eher bedeutungslosen Punkte auszuspielen.

Im Vorfeld sorgte im Celticlager vor allem die Dressenfrage für Aufregung bzw. Verwirrung. Da Spielertrainer Flo sich zur Matchvorbereitung für ein ausgiebiges Schlaferl mit anschließendem Terrassensitzerl entschied, war es Spielertrainer Nima, der sich vergeblich trotz Aufbringung aller vorhandenen Kräfte, mehrerer Telefonate und einiger Fahrten zur Heimstätte in der Spielmanngasse um die Beschaffung einer Dressengarnitur bemühte. Wie bei Kafka – der arme Nima! Gralshüter Stubi bekam vom Dressenproblem Wind und entschied sich dem Spiel gleich ganz fernzubleiben, weil für ihn, als altes fashion victim, ein Antreten ohne ordentliche Adjustierung nicht vorstellbar war. Am Ende stellte sich heraus, dass sich bei Spielertrainer Flo die im klassischen schwarz-weiß gehaltenen Dressen befanden, die er dann gnädigerweise, wenn auch ungewaschen (die Dressen nicht der Flo), auf die Sportanlage in die Franz-Koci-Straße mitnahm.

Ausgerechnet die schwarz-weißen Dressen! Jene Garnitur, der das Leiberl mit der Nummer 7 fehlt. Was das für das Stürmerjuwel Georggol Jordan bedeutet, konnte man im ersten Frühjahrsspiel bestaunen, in dem er trotz ca. 15 hundertprozentiger Chancen mit der Nummer 14 bekleidet, das Gehäuse genau 0 (ausgeschrieben NULL) Mal traf. Die Kelten ließen sich jedoch nicht von diesem Umstand beirren, sondern vielmehr vom Gegner zu ihrem hervorragenden Aussehen gratulieren, woraufhin sich die Salmannsdorfer gleich auch fairnesshalber für ihren strengen Geruch (ungewaschene Dressen!) entschuldigten.

Fußball gespielt wurde auch. Die Kelten probierten es zunächst mit einem neuen Kniff und begannen das Spiel zu zehnt. Spielertrainer Flo entschied sich daher von der im letzten Spiel erstmals erprobten Viererkette wieder abzugehen und auf Dreierkette umzustellen. Es ist manchmal so einfach – fast könnte man meinen, dass Taktik überbewertet ist! In der 1. Halbzeit entwickelte sich ein an die sommerlichen Temparaturen angepasstes, gemächliches Spiel, in dem sich Celtic geschickt gegen die numerisch überlegene Truppe von Argos wehrte. Die Favoritner hatten zwar mehr vom Spiel, waren aber im 1. Durchgang im letzten Spielfelddrittel einfach nicht durchschlagskräftig genug. Die Salmannsdorfer hingegen setzten dem Gegner immer wieder mit schnell vorgetragenen Konterangriffen zu. Überhaupt war das etatmäßige Offensivtrio Georg, Schurl und Lenni wieder äußerst gut aufgelegt und gab der Argosdefensive das eine oder andere Rätsel auf. Nach ca. einer halben Stunde war es dann soweit. Omar setzt mit einem klugen Pass Georg ein, der sich auf der rechten Seite durchsetzt und mit einem scharfen Stanglpass den am langen Eck lauernden Schurl bedient und dann…ja dieser Schurl, immer für eine artistische Einlage gut! Also, der Schurl steigt einmal ordentlich auf den Ball und zwar so, dass man sich Sorgen um den schönen Ball machen musste. Es handelte sich tatsächlich um einen sehr schönen Ball. Ein viel schönerer Ball als jene, die normalerweise bei Celticheimspielen zum Einsatz kommen – so weiß, so richtig fifanormmäßig aufgepumpt! Der Ball hielt stand und der Schurli nahm dann doch noch den anderen Fuß zu Hilfe, um die Kugel endgültig über die Linie zu drücken. 1:0 für Celtic – geil!

Ein wenig selbstzufrieden ließen sich die Kelten nun wieder ein wenig zurückfallen und warteten mehr oder weniger nur noch den Halbzeitpfiff ab. In der Zwischenzeit hatten auch Patrick und Adin den Weg in die Franz-Koci-Straße gefunden, was dazu führte, dass Adin in der 2. Halbzeit zu Flo in die Innenverteidgung stieß, was dem fußmaroden Spielertrainer ganz recht war, denn erstens ist man zu zweit weniger allein und zweitens ist es eigentlich nicht üblich, dass die Kelten ein Spiel verlieren, wenn der Adin mitspielt. In der 2. Halbzeit wurde dann doch noch mit offenem Visier gespielt. Vor allem Spielertrainer Nima hatte, als Linksverteidiger eingesetzt, immer öfter alabaeske Momente und setzte gemeinsam mit Schurl „Akrobat schön“ Brandl auf der linken Seite einige Akzente. Ein Angriff über die linke Seite führte dann auch zum zweiten Celtictreffer. Nach einer Flanke von links kommt die Kugel zu Lenni, der das Spielgerät anschließenden mit seinem Patentgschlapftn zum 2:0 für Celtic ins linke Kreuzeck befördert.

Aber auch die Argosspieler waren brave Sportskameraden, spielten mit und bereiteten der Celticdefensive einige Probleme. Probleme, die von den Kelten auch vor allem durch den wieder souverän agierenden Imhof im Tor bewältigt wurden. In einer solchen Drangphase von Argos fällt dann ausgerechnet das 3:0 für Celtic. Nach einem Gestocher im Strafraum der Favoritner ist wieder einmal Georg zur Stelle, nachdem Muamer zunächst noch am Argos-Schlussmann, dem an dieser Stelle auch einmal zu seinem extravagenten Outfit (Stubi, da hast du was versäumt!) gratuliert werden muss, gescheitert war.

Es wäre allerdings kein Celticspiel, wenn der Vorsprung ganz einfach trocken nach Hause gespielt werden würde. Also legen Bastie und Adin gleich im Anschluss und im Verbund, sodass überhaupt keine Zweifel aufkommen können, einen in den Sechzehner eindringenden Argosstürmer. Den daraus resultierenden Elfer verwertet der Argoskapitän trocken, nicht zuletzt deswegen, weil der Schurl dem Tormann vorher die falsche Ecke ansagte. Jaja der Schurl…immer gut für so eine Nummer! Die gut gelaunten Kelten nahmen aber auch das locker und die Nima-Schurl-Kombo kam wenig später wieder über links durch. Schurli bedient Georg in der Mitte, der trocken einschiebt, und den alten Abstand wieder herstellt.

In der Zwischenzeit wurde auch auch Pat „the Battle-Cat“ Baldia eingewechselt, der die Argoshintermannschaft auch noch ein wenig aufmischen sollte. Wegen der Spannung hauen die Kelten ca. 15 Minuten vor Schluss aber noch einmal den Ball hinten nicht ordentlich weg und die Argoskicker denselben von ca. 20 Metern mit einem strammen Schuss ins Tor. Wobei „Spannung“ jetzt auch wieder ein bissl übertrieben ist, denn die Celticer hatten jetzt mit dem Patrick einen richtigen target-man in ihren Reihen. So war es auch er, der nach einem scharfen Schurlicorner den Ball humorlos in die Maschen köpfte. 5:2 für Celtic – sehr laiwand, die Messe eigentlich gelesen. Höflicherweise haut dann Flo noch einen Argosstürmer kurz vor Schluss im eigenen Sechzehner um und lässt dem Schiri keine andere Wahl als wieder auf den Punkt zu zeigen. Argos verwertet und stellt somit den Endstand her. 5:3 für die Kelten also nach einem unterhaltsamen Nachmittagskickerl im Frühsommer gegen eine sympathische Argostruppe, im sympathischen Favoriten, mit einem sympathischen Ball. Alle waren brav und das Leben ist schön.

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